Der 24. Dezember 1959, ein Donnerstag, war angebrochen. Die Familie Köhler, bestehend aus den Großeltern Philomena und Anton Köhler, den Eltern Renate und Josef Köhler und den viereinhalb und zweieinhalb jährigen Söhnen, bereitete sich auf das Weihnachtsfest vor.
Wahrscheinlich setzten Anton und Josef am Morgen den Weihnachtsbaum in den Ständer ein, das Essen für die Feiertage wurde vorbereitet, die Geschenke wurden eingepackt und am Abend wollten alle gemeinsam die Christmette besuchen.
Gegen 16.00 Uhr, Josef war gerade dabei den Baum zu schmücken, klingelte es und zwei Männer, die sich als Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS) auswiesen, standen vor der Tür und forderten Josef Köhler auf, sie zwecks einer Befragung zu ihrer Dienststelle zu begleiten.
Wir sollten ihn an diesem Weihnachtsfest nicht wieder zu Gesicht bekommen.