Die Existenz des Übersetzerkollektives Leipzig ist nicht durch Unterlagen belegt, aber es existiert zumindest die Postkarte eines Mitgliedes, Leo Peter Rudel, vom 27.07.1959 an das damalige Büro in der Wohnung von Josef Köhler.
Ab 01.01.1960 sollte aus dem Übersetzerkollektiv ein bezirksgeleiteter volkseigener Betrieb (VEB) für technische und wissenschaftliche Übersetzungen gegründet werden. Zu diesem Zweck wurden Räume in der Dr. – Kurt – Fischer – Str. in Leipzig angemietet und eine erste Büroausstattung wurde gekauft.
Zum Jahresende sollten die Anstellungsverträge für die Mitarbeiter ausgestellt werden.
Josef Köhler arbeitete als freiberuflicher Übersetzer und Dolmetscher, über einzelne Aufträge im Jahre 1959 ist nichts bekannt, aber die Einkommenssteuererklärung für 1959 zeigt, dass er mit dieser Arbeit auch Geld verdiente.
Im Jahre 1959 ging er auch weiterhin seiner Arbeit bei der Nationalen Front der DDR nach.
So weit waren also die Pläne für die 60er Jahre bis zum 24. Dezember 1959 gediehen.
Der Name meines Vaters
An dieser Stelle erst mal ein Hinweis zum Namen meines Vaters.
Er wurde, wie im einleitenden Artikel steht, als Josef Köhler geboren. Durch Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion und auch späteren häufigen Kontakt mit russisch sprechenden Menschen fügte er das Patronymikon Anton ein und nannte sich Josef Anton Köhler oder Josef A. Köhler. Für seine Freunde war er meist Sepp Köhler, teilweise auch Jupp Köhler. In der Familie seiner Mutter wurde er von den alten Familienangehörigen meist mit Peppi angeredet. Für seine russischen Freunde und Kollegen war er Josef Antonowitsch (Antonovich) Köhler. Ich habe hier den üblichen Namen, aus dem Geschäftsverkehr, übernommen.