Vielleicht hat es der Eine oder der Andere bemerkt, es geht einfach nicht weiter. Der letzte Beitrag der den chronologischen Ablauf betrifft liegt schon länger zurück und ich komme immer wieder auf die Zeit zwischen 1941 und 1960 zurück.
Die Erklärung ist ganz banal.
Dieser Zeitraum ist so spannend, die Recherchen zu dieser Zeit so umfangreich und es gibt unheimlich viele Lücken und Querverbindungen, die noch gefüllt und aufgedeckt werden müssen.
Warum das so wichtig ist? Nur aus den Geschehnissen dieser Zeit ist der weitere Verlauf des Lebens von Josef Köhler zu verstehen. Schließlich wurde auch mein Leben und meine Biographie durch die Geschichte meines Vaters, zumindest was meine Kindheit und Jugend betrifft, beeinflusst.
Also werde ich hier erst einmal auf Zeitzeugensuche gehen. Ich werde einzelne Geschehnisse aus diesem Zeitraum, nach dem aktuellen Forschungsstand, erneut schildern. Auch Bilder, Namen, Dokumente und Briefe werde ich hier präsentieren und um Mithilfe bitten.
An dieser Stelle nochmals meinen Dank an die Veranstalter des Treffens der „Lagergemeinschaft Workuta“, erste Reaktionen auf den Flyer habe ich bereits erhalten. Diese waren zwar noch nicht sehr ergiebig, zeigen aber das Interesse der Mitglieder und ihrer Angehörigen an meinem Thema.
Ich weise hier nochmals darauf hin, dass ich nicht alle Erkenntnisse hier präsentieren werde, da es ja in meiner Absicht liegt ein Buch darüber zu schreiben.
Ein schönes Pfingstfest wünscht
Thomas Köhler
Treffen der Lagergemeinschaft Workuta
Ich habe gerade mal nachgeschaut und festgestellt, dass ich am 22.10.2010 erstmalig mit Werner Sperling Kontakt hatte. Am Sonntag war es dann endlich soweit, das erste persönliche Treffen fand, im Rahmen des Jahrestreffens der „Lagergemeinschaft Workuta“, in Halle/Saale statt.
Wichtig war für mich natürlich, neben dem ersten persönlichen Kontakt, zu versuchen neue Informationen zum Aufenthalt meines Vaters in den Lagern in Workuta und Tapiau zu bekommen.
Erfreulicherweise stieß ich bei den „Ehemaligen“ auf große Akzeptanz für mein Anliegen. Konkrete Ergebnisse konnte ich zwar nicht erzielen, aber ich hoffe ja auf die mir zugesagte Hilfe.
Der Flyer, den ich für dieses Treffen entworfen hatte fand Aufmerksamkeit, einige Teilnehmer versprachen mir diesen an Bekannte weiter zu geben. Also warte ich ab, ob ich Neuigkeiten erfahre.
Kurz zum Treffen selbst, ich konnte aus Termingründen nur am Sonntag teilnehmen. Ausgerechnet an diesem Tag war die Besichtigung der Gedenkstätte „Roter Ochse“ auf dem Programm, was mich zuerst ärgerte. Aber im Nachhinein war auch diese Besichtigung interessant, die Vorträge von Dr. Gorski sehr informativ und ich hatte dort ausreichend Gelegenheit zu ausführlichen Gesprächen mit den Teilnehmern.
Alles in Allem ein gelungenes Wochenende bei der Suche nach Zeitzeugen.
Briefe, Karten und ein Name
In den Unterlagen finden sich Briefe und Postkarten von einem weiteren Bekannten meines Vaters. Diese kamen aus Bukarest, der rumänischen Hauptstadt.
Datiert sind sie zwischen 1962 und 1982, was auf eine engere Bekanntschaft schließen lässt. Leider sind die Briefe in Russisch und einer ziemlich unleserlichen Handschrift, was die Entzifferung schwierig macht.
Diese Briefe und Karten stammen von einem Ing. L. G. Klebleev, wohnhaft war er damals in Bukarest Chopinstr. 16.
Wenn ich mich recht erinnere, gab es einen Bekannten meines Vaters der Leonid hieß. Hierzu gibt es auch eine Geschichte. In unserem großen Dielenschrank hing jahrelang ein Ledermantel. Dieser gehörte Leonid wie mir auf Anfragen immer gesagt wurde. Aufgehoben wurde er, weil meine Eltern darauf warteten, dass er ihn abholen würde.
Ein Bild mit einem Mann in diesem Mantel fand sich bei den Fotos. Es könnte sein, dass es diesen Leonid zeigt.
Vielleicht finde ich Ihn ja auf diesem Wege.